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Wohnwagen auflasten – so geht‘s

von Michael

Du möchtest deinen Wohnwagen auflasten, da die Waage mal wieder die Grenzen der Zuladung aufgezeigt hat? Und dabei sind noch nicht einmal alle Utensilien für den Urlaub eingeladen? Dann gilt es den Wohnwagen auf eine Auflastung zu überprüfen. Das ist zu beachten.

Welche Arten des Auflastens gibt es?

Den Wohnwagen aufzulasten bedeutet, das vorgesehene zulässige Gesamtgewicht nachträglich zu erhöhen. Das Gesamtgewicht gibt an, was das Fahrzeug im fahrbereiten Zustand maximal wiegen darf. Im Fahrzeugschein ist diese Angabe aufgeführt.

Dokumentenauflastung

Zur einfachsten Art der Auflastung des Wohnwagens zählt die Dokumentenauflastung, also die Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts auf dem Papier, da der Wohnwagen bereits für ein höheres Gewicht vorbereitet ist.

In der Regel sind 100 – 200 kg Auflastung am Wohnwagen möglich. Die Kosten liegen bei 200 – 300 Euro.

Für diesen einfachen Schritt benötigt man vom Hersteller eine Unbedenklichkeitsbescheinigung. Hierfür wird die Fahrgestellnummer benötigt, die man einfach beim Hersteller anfordern kann. Die meisten Anbieter, wie z.B. Al-Ko, haben hierfür eigene Servicestellen eingerichtet und stellen diese zur Verfügung.

Mit dieser Unbedenklichkeitsbescheinigung geht es dann zur Fahrzeugprüfstelle (TÜV, Dekra). Deren Prüfbericht geht anschließend zur Zulassungsstelle und die Änderung wird in die Papiere eingetragen. Es ist ratsam anzufragen, was die Prüfer sonst noch zu sehen wünschen. Safety first!

Austausch der Federungskomponenten

Als nächster Level steht die technische Aufwertung der Fahrzeugkomponenten an. Sollte die Dokumentenauflastung nicht direkt funktionieren, müssen härtere Federn her. Ob und welche Federn verbaut werden müssen, lässt sich bei dem Hersteller des Wohnwagens bzw. des Fahrgestells in Erfahrung bringen.

Sobald dies geklärt ist, steht ein Besuch in der Werkstatt an, der zwischen 300 und 1.000 Euro kosten wird. Danach läuft wieder alles wie bei der Dokumentenauflastung ab.

Austausch der Fahrwerkskomponenten

Sollte die Auflastung des Wohnwagens bisher nicht geklappt haben, kann ein Austausch weitreichender Komponenten anstehen. Achsen, Bremsen, Holme und Traversen sind dann zu prüfen und kostspielig auszutauschen. Kosten bis 3.500 Euro sind hier möglich.

Austausch des Fahrgestells bzw. ein neuer Wohnwagen

Sind die bisherigen Maßnahmen nicht möglich, kann man den Wohnwagen mit einem neuen Fahrgestell versehen. Oder einen neuen Wohnwagen kaufen.

Wie funktioniert das Wohnwagen auflasten?

Zuerst muss ermittelt werden, welches Potential zum Wohnwagen auflasten besteht. Dadurch ergeben sich die verschiedenen Optionen von der Auflastung per Dokument bis zum Austausch der Komponenten.

Was sagt der Hersteller zum auflasten?

Bevor du dich über die folgenden Schritte der Auflastung kümmern kannst, steht die Frage nach dem Hersteller an. Im Internet kann recht schnell ermittelt werden, ob der Wohnwagen aufgelastet werden kann. Hersteller wie Bürstner oder Adria bieten eine eigene Hotline an. So hast du auch den ersten Schritt zur Unbedenklichkeitsbescheinigung getan.

Welche Last kann das Fahrgestell tragen?

Am Fahrgestell befindet sich eine Platte des Herstellers mit wichtigen Daten. Hier ist eingestanzt, wie hoch das maximale Gesamtgewichtes das Chassis ist. Ist der Wohnwagen bereits hier am Limit gilt es herauszufinden, wie man dies erhöhen kann. Eine Anfrage beim Hersteller hilft.

Welche Last kann die Achse tragen?

Als Nächstes kann die Traglast der Achse ermittelt werden. Hierfür musst du unter den Wohnwagen kriechen, um an die Typenplakette der Achse zu kommen. Sie gibt aufschlussreiche Informationen über den Typ und die Traglast. Ist die Traglast bereits erreicht oder besteht technisches Potential zum auflasten?

Welche Last können die Reifen tragen?

Nach den teuren Komponenten Fahrgestell und Achse stehen Kleinigkeiten wie die Reifen an. Auch sie müssen auf eine Auflastung geprüft werden. Glücklicherweise ist ein Austausch gegen bessere Reifen recht überschaubar.

Wohnwagen auflasten Infografik zu den Abläufen

Was bedeutet eine Auflastung des Wohnwagens noch?

Zuerst bedeutet eine Auflastung mehr Zuladung im Wohnwagen und mehr Spaß im Urlaub. Projekt erfolgreich abgeschlossen? Fast. Denn mehr Zuladung und mehr Gesamtgewicht bedeutet an anderer Stelle einige Punkte, die zu beachten sind.

100 km/h Zulassung

Eine höheres Gewicht des Wohnwagens kann den Verlust der 100 km/h-Zulassung zur Folge haben, wenn der Anhänger danach mehr als das Zugfahrzeug wiegt. Das nächste Investment ist dann ein neues Auto. Oder man fährt nur noch 80 km/h auf deutschen Autobahnen.

Führerscheinklasse

Weiter kann es mit der Führerscheinklasse zu Komplikationen kommen, wenn statt der Klasse BE nur B96 oder B vorhanden ist. Dann dürfte die neu gewonnene Zuladung durch die Auflastung nicht genutzt werden. Hier findest du den Guide zu den Führerscheinklasse B, B96 und BE.

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