Der richtige Reifendruck ist während deiner Reise von entscheidender Bedeutung, damit deine Urlaubsfreude nicht getrübt wird und du sicher ans Ziel kommst. Kleine oder auch große Probleme können durch einen falschen Reifendruck entstehen – von höherem Benzinverbrauch bis hin zur Gefahr eines Reifenplatzers kann Vieles passieren.
Daher ist es so wichtig, dass du den Reifendruck deines Fahrzeugs stets richtig einstellst. Doch wie erfährst du, welcher Reifendruck für deinen Wohnwagen oder dein Wohnmobil der Richtige ist? Hier erklären wir dir verschiedene Aspekte, die für den richtigen Umgang mit dem Luftdruck der Reifen relevant sind!
Reifendruck
- Was ist Reifendruck?
- Welcher Reifendruck ist der richtige für meinen Wohnwagen oder mein Wohnmobil?
- Welche Informationen finde ich auf dem Reifen?
- Welche Nachteile hat ein falscher Reifendruck?
- Wie vermeide ich einen Reifenplatzer?
- Was ist der Unterschied zwischen zu hohem und zu niedrigem Reifendruck?
Was ist Reifendruck überhaupt?
Geradezu essentiell für deine sichere Fahrt ist der korrekte Reifendruck deines Wohnwagens oder Wohnmobils. Der Begriff „Reifendruck“ bezieht sich auf den sogenannten atmosphärischen Luftdruck im Reifen des Fahrzeugs. Dieser Luftdruck wird in psi (pounds per square inch) oder kPa (kilopascal) gemessen und in Deutschland in bar angegeben.
Es ist völlig normal, dass der Reifendruck mit der Zeit langsam abnimmt. Ursache dafür ist, dass der Überdruck im Reifen die Luft langsam durch die mikroskopisch kleinen Poren des Gummis drückt. So kann ein Reifen pro Monat etwa 2 bis 5 Prozent seines Luftdrucks verlieren. Hat der Reifen jedoch Beschädigungen an der Felge oder am Ventil kann es sein, dass der Luftdruck schneller absinkt.
Reifen arbeiten am besten, wenn sie die optimale Tragfähigkeit aufweisen. Dies bedeutet, dass der Reifendruck innerhalb des empfohlenen Bereichs, liegen sollte. Die wir im Fahrzeug- und Reifen-Handbuch, oder auf dem Reifen selbst, angegeben.
Ein zu niedriger Reifendruck kann das Risiko von Unfällen erhöhen, da die Reifen sich so schneller abnutzen und eine erhöhte Hitzeentwicklung verursachen können. Ein zu hoher Reifendruck hingegen kann eine härtere und unbequemere Fahrt zur Folge haben und das Risiko einer Beschädigung des Reifens erhöhen.
Wichtig ist, den Reifendruck regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Insbesondere bei längeren Reisen oder bei Veränderungen der Außentemperatur ist diese Überprüfung wichtig. Spezielle Reifendruckkontrollsysteme, dir dabei helfen, den Reifendruck jederzeit im Blick zu behalten und ihn automatisch anzupassen.
Welcher Reifendruck ist der richtige für meinen Wohnwagen oder mein Wohnmobil?
Wohnwagen
Ein häufiges Problem bei Wohnwagen ist ein zu niedriger Reifendruck. Um sicher unterwegs zu sein, ist es jedoch wichtig, den richtigen Druck am Reifen einzustellen. Dieser variiert je nach Reifentyp, Traglast-Index sowie dem Gesamtgewicht des beladenen Wohnwagens.
Empfehlenswert ein Reifendruck von 3 bis 4,5 bar. Den richtige Reifendruck für deinen Wohnwagen findest du in der Bedienungsanleitung oder du fragst deinen Fachhändler. Wichtig bei gebraucht gekauften Wohnwagen: Der Reifentyp kann im Verlauf der Zeit geändert worden sein. Also prüfe die Informationen auf dem Reifen unbedingt sorgfältig.
Wohnmobil
Ähnlich wie beim Wohnwagen ist auch bei Wohnmobilen ein richtig eingestellter Reifendruck von großer Bedeutung. Empfohlen wird ein Reifendruck von 4 bis 6 bar, welcher vor allem von der Achslast abhängt. Das Gewicht jeder Achse genau zu bestimmen, ist die sicherste Methode, um den richtigen Reifendruck für dein beladenes Wohnmobil einzustellen. Auch hier spielen Geschwindigkeitsindex und Traglastindex eine Rolle. Die empfohlene Reifendruck findest du in der Bedienungsanleitung oder du fragst deinen Fachhändler. Bedenke, dass bei gebrauchten Wohnmobilen der Reifentyp ggf. geändert wurde, also prüfe die Informationen auf dem Reifen sorgfältig.
Was steht auf meinem Reifen?
Reifenangaben
Auf dem Reifen selbst findest du wichtige Informationen, die für den richtigen Luftdruck des Reifens relevant sind. Beispielsweise die Angabe: „185 R 14 C 102/100 Q“.
- Die erste Zahl „185“ gibt die Breite des Reifens in Millimeter an
- „R“ steht für die Reifenbauart (In diesem Fall Bauart Radial)
- „14“ gibt den Reifeninnendurchmesser in Zoll an.
- „C“ ist eine Zusatzangabe zum Reifentyp (in diesem Fall „Commercial“).
- „102/100“ ist der Traglastindex.
- „Q“ ist der Geschwindigkeitsindex, welcher die Höchstgeschwindigkeit angibt, bei der dieser Reifen gefahren werden darf.
DOT Nummer
Des Weiteren findest du auf dem Reifen die DOT Nummer (Department of Transportation). Sie gibt an, wann der Reifen produziert wurde. Die Nummer besteht aus vier Ziffern: Die ersten beiden Ziffern bezeichnen die Woche und die letzten beiden das Jahr der Produktion. Beispiel: 1522 (produziert in Woche 15 des Jahres 2022)
Empfehlung
Wir empfehlen dir, deine Reifen alle sechs Jahre auszutauschen, auch wenn das Profil noch ausreichend ist. Dies ist wichtig, da die Gummilegierung durch Witterungseinflüsse mit der Zeit härter wird und die Leistungswerte des Reifen somit beeinträchtigt werden. Die Wahrscheinlichkeit eines Reifenplatzers erhöht sich. Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass die 100km/h-Zulassung in Deutschland für Wohnwagen erlischt, wenn die Reifen dieses Alter erreicht haben. Zögere also nicht, dich bei deinem Fachhändler zu erkundigen, ob und wann ein Reifenwechsel notwendig ist.
Welche Nachteile hat ein falscher Reifendruck?
Nachteile eines falschen Reifendrucks
Ein falscher Luftdruck im Reifen kann sowohl deine Fahrsicherheit als auch den Kraftstoffverbrauch negativ beeinträchtigen. Insbesondere Fahrstabilität, Straßenlage und Komfort leiden unter einer falschen Luftdruckwahl. Zusätzlich erhöht sich das Risiko eines Reifenplatzes und es entstehen höhere Kosten für Kraftstoff und neue Reifen.
Wie vermeide ich einen Reifenplatzer?
Um dieses Risiko möglichst zu minimieren, solltest du die Reifen regelmäßig auf den richtigen Luftdruck überprüfen und den Zustand der Reifen insgesamt sorgfältig begutachten. Auch überalterte Reifen können das Risiko eines Reifenplatzes erhöhen, daher empfehlen wir dir die Reifen nach sechs Jahren zu erneuern.
Was ist der Unterschied zwischen zu hohem und zu niedrigem Reifendruck?
Auswirkungen von zu niedrigem Reifendruck
Ein zu geringer Luftdruck reduziert die Tragfähigkeit des Reifens und erhöht den Rollwiderstand. Dies führt zu schnellerer Abnutzung der Reifen und zu einer ungleichmäßigen Auflagefläche auf der Straße. Folglich wird der Reifen heißer und kann sich verformen. Zusätzlich muss mehr Energie aufgewendet werden, um den Reifen in Rotation zu halten. Das führt zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch von bis zu 10 Prozent.
Auswirkungen von zu hohem Reifendruck
Ein zu hoher Reifendruck beeinträchtigt den Federungskomfort deines Fahrzeugs und reduziert die Auflagefläche des Reifens auf der Straße. Dadurch verschlechtert sich Straßenlage und Bremsleistung des Fahrzeugs. Stöße der Straße wirken stärker auf den Reifen ein und können diesen beschädigen. Ein zu hoher Luftdruck führt ebenso zu einer ungleichmäßigen Abnutzung des Reifens wie ein zu niedriger.